Psychische Gesundheit und Social Media, Netflix und Selbstkontrolle und digitale Grenzsetzung: Neue Publikationen der Juniorprofessur für Kommunikationswissenschaft

TItelseite der drei erwähnten Publikationen

Die Juniorprofessur für Kommunikationswissenschaft freut sich, dass drei aktuelle Forschungsprojekte in hochrangigen Journals veröffentlicht wurden!  

In der ”Flaggschiff-Zeitschrift” Journal of Communication wurde der Artikel „Too amused to stop? Self-control and the disengagement process on Netflix” von Alicia Gilbert, Leonard Reinecke, Adrian Meier, Susanne Baumgartner und Felix Dietrich veröffentlicht. Die Studie testet Teile des von Leonard Reinecke und Adrian Meier entwickelten theoretischen AMUSE-Modells. Studienteilnehmende wurden zwei Wochen lang zu ihrer Netflix-Nutzung befragt und die Nutzung wurde mit digitalen Verhaltensdaten aufgezeichnet. Es zeigte sich, dass das Beenden der Netflix-Nutzung davon abhängt, ob die Nutzung noch als unterhaltsam wahrgenommen wird (“hedonic decline”) und dass das Unterhaltungserleben durch Schuldgefühle „verdorben“ werden kann (“spoiled pleasure effect”). Mehr Informationen im Artikel:  

Gilbert, A., Reinecke, L., Meier, A., Baumgartner, S. E., & Dietrich, F. (2024). Too amused to stop? Self-control and the disengagement process on Netflix. Journal of Communication, 74(5), 387–398. https://doi.org/10.1093/joc/jqae023  

Der Aufsatz “Mechanisms linking social media use to adolescent mental health vulnerability” ist im Nature-Journal Nature Reviews Psychology erschienen. In einem interdisziplinären Literaturüberblick systematisiert Adrian Meier zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Cambridge University die kognitiven, behavioralen und neurobiologischen Prozesse, durch die soziale Medien die mentale Gesundheit Jugendlicher und junger Erwachsener beeinträchtigen kann: 

Orben, A., Meier, A., Dalgleish, T., & Blakemore, S.-J. (2024). Mechanisms linking social media use to adolescent mental health vulnerability. Nature Reviews Psychology, 3(6), 407–423. https://doi.org/10.1038/s44159-024-00307-y  

Der im renommierten Journal of Computer-Mediated Communication erschienene Artikel „Momentary motivations for digital disconnection: an experience sampling study” von Julius Klingelhoefer, Alicia Gilbert und Adrian Meier untersucht Motivationen für die Reduzierung der Nutzung digitaler Medien in Alltagssituationen. Anhand einer aufwendigen Experience Sampling Studie zeigt sich, dass sich junge Erwachsene eher dazu entscheiden, vorübergehend auf digitale Technologien zu verzichten, wenn sie gerade Ablenkungen vermeiden und stärker im Moment präsent sein wollen: 

Klingelhoefer, J., Gilbert, A., & Meier, A. (2024). Momentary motivations for digital disconnection: An experience sampling study. Journal of Computer-Mediated Communication, 29(5), zmae013. https://doi.org/10.1093/jcmc/zmae013  

Die Juniorprofessur bedankt sich bei allen Kooperationspartnerinnen und –partnern für die erfolgreiche Zusammenarbeit!